Die neue Bahn
In Großrückerswalde waren beim Abbau der Strecke einige Gleise und zwei
Wagen zurückgeblieben, mit deren Bergung und Erhalt Anfang 1990 von
Enthusiasten begonnen wurde.
Das Zentrum der Arbeit verlagerte sich aber von Großrückerswalde zur Ruine
des Lokschuppens Jöhstadt (Rekonstruktion im Frühjahr 1990) und auf den
Streckenteil von Jöhstadt nach Schmalzgrube.
Im Oktober 1990 formulierten die
Mitglieder der IG Preßnitztalbahn e. V. ihr neues Ziel:
Aufbau einer Museumsbahn Jöhstadt-Schmalzgrube
mit Option einer
Verlängerung nach Steinbach.
Die ersten beiden Wagen aus Großrückerswalde, ein Traglasten-Personenwagen (KB 4 tr, 970-628) und ein Packwagen (KD 4,
974-331) trafen im April 1991 in
Jöhstadt ein.
Am 22. November 1991 konnte der Verein endlich zwei IV K von der Deutschen
Reichsbahn kaufen und am 10. Januar 1992 kehrte als erste Dampflok die IV K 99 1568-7
in ihre alte Heimat zurück.
Quelle: Prospektmaterial der Preßnitztalbahn |
Zur Feier "100 Jahre Preßnitztalbahn" Pfingsten 1992 fuhr
erstmals wieder eine Dampflok auf der Preßnitztalbahn, auf wenigen Metern Gleis
pendelte sie vor dem inzwischen restaurierten Lokschuppen. Am 20. April 1994 erlangte die IG Preßnitztalbahn e. V. die Konzession als Nichtbundeseigene Eisenbahn des öffentlichen Verkehrs
und ist ein eigenständiges Eisenbahnverkehrsunternehmen.
Inzwischen
dampft es wieder auf 8 km Strecke denn am 3. Juni 2000 erreichte erstmals wieder ein Zug den Steinbacher Bahnhof, den
Endpunkt der wieder aufgebauten Schmalspurbahn in den Tälern von Schwarzwasser
und Preßnitz. Jetzt kann man wieder Dampfloks am Wasserhaus in Steinbach
fotografieren, nicht nur auf alten Fotos und Zeichnungen betrachten.
Immer wieder sind Gastlokomotiven, denen die Strecke fehlt, im Preßnitztal
im Einsatz. 2003 gastiert die 99 1564-6 aus Freital-Hainsberg.
Darüber hinaus ist der Verein mit seinen Lokomotiven auf vielen
Strecken anzutreffen, die Anlässe dafür sind Feierlichkeiten, Lokmangel oder Hilfseinsätze.
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2003 besitzt die Preßnitztalbahn ca. 50 rollfähige Wagen und Lokomotiven,
das nächste große Vorhaben ist der Neubau einer Ausstellungs- und
Fahrzeughalle auf einer
Industriebrache in der Nähe des Jöhstädter Bahnhofs.
Lokomotiven der Preßnitztalbahn 2002
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99 568 mit Volldampf nach Jöhstadt
(Pfingsten 2002) |
99 590 und 99 542 (ohne Schneeräumer)
setzen vom Stumpfgleis in das Vorfeld des Jöhstädter Lokschuppen um
(Pfingsten 2002) |
- 3 sä. IV K
Damit ist die Preßnitztalbahn 2003 die Stammstrecke für die IV K, denn welcher Verein bzw.
Museumsbahn besitzt noch 3 betriebsbereite Lokomotiven dieses Typs?
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99 1542-2
ursprünglich Nr. 135, Baujahr 1899, Neubau 1963
ex. Mügeln
Gastauftritte 1993 Mansfelder Bergwerksbahn, 1997 Fichtelbergbahn,
1999 Radebeul Ost, 2002 Eröffnung Pollo
Der Preßkurier 3/93
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99 1568-7
ursprünglich Nr. 158, Baujahr 1910, Neubau 1964
ex. Jöhstadt, ex. Mügeln
Gastauftritte
1999 Radebeul Ost, 2001 Oberrittersgrün Der Preßkurier
1/92
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99
1590-1
ursprünglich Nr. 180, Baujahr 1913, Neubau 1967
ex. Jöhstadt, ex. Denkmal in Engelsdorf
z.Zt. HU Meiningen
Gastauftritte 1997-98 Fichtelbergbahn
Der Preßkurier 4/94
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die
1966 "rekonstruierte" Cn2t 99 4511-4
ex. Prignitz, ex.
Holiday-Park Haßloch
Wiederinbetriebnahme Pfingsten 2002
Gastauftritte
Pollo, Hochwasserhilfe für Weißeritztalbahn
Der Preßkurier 1/99
- 3 Diesellokomotiven
- 199 007-6, Ns4, ex. Spinnerei Venusberg, ex. Wilischthal (DR)
- 199 008-4, V10c, ex. Kemmlitz, 2003 Dippoldiswalde, vorgesehen
für Bauzugdienst
- 199 009-2, V10c, ex. Werklok Schönfeld, ex. Werklok Wilischthal
Nach 20 Jahren sind ein paar Aktualisierungen fällig
Pfingsten 2017 - Die Preßnitztalbahn Wolkenstein - Jöhstadt wird 125 Jahre und
die Museumsbahn Steinbach - Jöhstadt existiert 25 Jahre
Es ist einfach eine fast einmalige Erfolgsgeschichte, was die Vereinsmitglieder
und ihre Unterstützer uns hier erleben lassen. Inzwischen besteht die
Museumsbahn sogar schon mehr als 30 Jahre... |
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Pfingsten 2020 - Vier betriebsbereite sä. IV K besitzt der Verein
Seit 2014 besitzt
die Preßnitztalbahn sogar vier sä. IV K. Eine alte Jöhstädterin,
die
99 1594-3, kam zur IG Preßnitztalbahn. 2019 konnte sie sogar wieder in
Betrieb genommen werden.
Von 1977 bis 1984 war sie bei der norwegischen Museumseisenbahn
Urskog-Hølandsbanen im Einsatz. Danach war sie 30 Jahre in Privatbesitz mit
Stationen beim Öchsle und abgestellt in Straupitz, Göhren und Putbus. |
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Dauergast im Preßnitztal - eine sä. VI K
Seit 23. August 2004 ist die sä. VI K 99 715, gebaut 1927 in
der Sächsische Maschinenfabrik zu Chemnitz vormals Richard
Hartmann, im Preßnitztal beheimatet. Dieser Fünfkuppler gehört der
Eigentümergemeinschaft GbR 99 715, die die von 1973 bis 2003
außer Betrieb gesetzte Lokomotive wieder in Betrieb genommen
hat.
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Seit 2019 ist das Meppel im vorläufigen Ruhestand
Der kleine Dreikuppler hat seit seiner Inbetriebnahme im Mai 2002 den
Besuchern der Preßnitztalbahn viel Freude gemacht. Die letzte HU
erfolgte von Mai 2010 bis Mai 2011. Die letzten Fahrten fanden im Mai
2019 statt. Wie das Foto vom 30. Mai 2020 zeigt, wartet das Meppel in
der Fahrzeug- und Ausstellungshalle Schlössel auf ein Wunder, auch
erneute HU genannt.
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letzte Änderung: 17.08.23 08.01.24
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